Fotopoesie # 17: „Ich“ – Gotthold E. Lessing

Die Ehre hat mich nie gesucht;
sie hätte mich auch nie gefunden.
Wählt man, in zugezählten Stunden,
ein prächtig Feierkleid zur Flucht?

Auch Schätze hab ich nie begehrt.
Was hilft es sie auf kurzen Wegen
für Diebe mehr als sich zu hegen,
wo man das wenigste verzehrt?

Wie lange währt’s, so bin ich hin,
und einer Nachwelt untern Füßen?
Was braucht sie wen sie tritt zu wissen?
Weiß ich nur, wer ich bin.

Fotopoesie # 16: „Wünschelrute“ – Joseph von Eichendorff

Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

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Fotopoesie # 15: „Der andere Mann“ – Kurt Tucholsky

Du lernst ihn in einer Gesellschaft kennen.
Er plaudert. Er ist zu dir nett.
Er kann dir alle Tenniscracks nennen.
Er sieht gut aus. Ohne Fett. „Fotopoesie # 15: „Der andere Mann“ – Kurt Tucholsky“ weiterlesen

Fotopoesie # 14: „Sehnsucht“ – Joseph von Eichendorff

Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land. „Fotopoesie # 14: „Sehnsucht“ – Joseph von Eichendorff“ weiterlesen

Fotopoesie # 13: „Schöne Jugend“ – Gottfried Benn

Der Mund eines Mädchens, das lange im Schilf gelegen hatte
sah so angeknabbert aus. „Fotopoesie # 13: „Schöne Jugend“ – Gottfried Benn“ weiterlesen

Fotopoesie # 12: „Gefunden“ – Johann W. Goethe

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Fotopoesie #10: „Nachts“ – Johanna Albrecht

Alles ruht – nur meine Seele
Ist noch ihrem Kummer wach; „Fotopoesie #10: „Nachts“ – Johanna Albrecht“ weiterlesen

Fotopoesie #9: „Städter“ – Alfred Wolfenstein

Dicht wie die Löcher eines Siebes stehn
Fenster beieinander, drängend fassen „Fotopoesie #9: „Städter“ – Alfred Wolfenstein“ weiterlesen

Fotopoesie # 8: „Prophezeiung“ – Alfred Lichtenstein

Einmal kommt – ich habe Zeichen –
Sterbesturm aus fernem Norden. „Fotopoesie # 8: „Prophezeiung“ – Alfred Lichtenstein“ weiterlesen

Fotopoesie # 7: „Verfall“ – Georg Trakl

Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten,
Folg ich der Vögel wundervollen Flügen,
Die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen,
Entschwinden in den herbstlich klaren Weiten.
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